Phitsanulok, Thailand

Auf dem Gelände des SERT – School of Renewable Energy Technologies der Naresuan Universität in Thailand entsteht ein durch das BMU - Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördertes Demonstrationvorhaben TRESERT - Kombinierte Strom-, Wärme und Kälteerzeugnisse aus Solarenergie und Biomasse.

Technische Parameter

   Parabolspiegel:
500 kWth
   Oberfläche:
928 m²
   Aperturweite:
2.10 m / 4.60 m
   Elektrische Leistung:
50 kWelek

 

 

 

Warum TRESERT in Thailand?

Wie fast alle Länder hat auch Thailand die Ziele des Kyoto-Protokolls zu erfüllen. Durch die Nutzung von Solarenergie kann Energie gewonnen werden ohne CO2-Ausstoß. Auch die Kombination mit einem Biomassekessel garantiert, dass nur CO2 freigesetzt wird, was zuvor beim Wachstum der Pflanze gebunden worden ist.


Die Regierung von Thailand fördert stark die erneuerbaren Energien, um unabhängiger von konventionellen Energieträgern wie Öl oder Gas zu werden. Mittelfristig soll so garantiert werden, dass die Strompreise stabil bleiben.


Ein weiteres Problem, das in Thailand zu lösen ist, ist die Versorgung auch abgelegener Gegenden, die nicht an ein Stromnetz angeschlossen sind, mit Elektrizität. Diese Gegenden erzeugen ihren Strom teuer über kleine Generatoren und sind abhängig von der Lieferung von immer teurer werdenden fossilen Brennstoffen.


Wie in allen tropischen Ländern wird ca. die Hälfte des Stroms für die Klimatisierung von Räumen verbraucht. Durch die Nutzung der thermischen Energie für Kühlzwecke, steht der eingesparte Strom somit für andere Anwendungen zur Verfügung und kann so wirtschaftliche Aktivitäten in ländlichen Räumen fördern.

 

   Projektvolumen:
3 Mio. EUR
   Förderzung durch BMU:
ca. 1,2 Mio. EUR

Projektziele

Ziel des Projektes ist es, eine innovative Technologie für die dezentrale Bereitstellung von elektrischer Energie, Wärme und Klimakälte aus Solarenergie und Biomasse zu demonstrieren und potenziellen Kooperationspartnern im Südostasiatischen Raum bekannt zu machen. Durch Ausbildung und Informationsveranstaltungen soll die Verbreitung der Technologie unterstützt und dadurch neue CO2-Reduktionspotenziale erschlossen bzw. die klimaneutrale Entwicklung der Region gefördert werden.

 

Das Gesamtsystem bietet eine vergleichsweise kostengünstige und robuste Lösung des Versorgungsproblems in Gebieten mit schwacher oder fehlender Netzanbindung. Durch die Verbreitung dieser Technologie zur Nutzung heimischer Energiequellen können in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern CO2-Emissionen und Energieimporte reduziert werden. Letzteres wird sich positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung und Armutsbekämpfung in der Region auswirken.
Durch die dezentralen Solarthermieanlagen können unerschlossene Gegenden mit Strom und thermischer Energie versorgt werden. Dies kommt v.a. kleineren Betrieben zugute die auf eine zuverlässige Stromversorgung angewiesen sind.


Durch die Nutzung der thermischen Energie z.B. für den Antrieb von Absorptionskühlsystemen, kann Strom eingespart werden und somit diese Stromkapazitäten für andere Zwecke freigesetzt werden.

 

   Zielgruppen:
F&E Einrichtungen, wissenschaftlich-/technischer Nachwuchs (SERT)
   Potenzielle Anwender:
Öffentliche Verwaltungen, Hotels, Industriebetriebe, Energieversorgungsunternehmen, Landwirtschaft, Handwerk

TRESERT

Es handelt sich um den Bau eines kombinierten Solarthermie - Biomassekessel- Kraftwerks zur Erzeugung von Strom, Kälte, und Wärme im Energiepark des SERT. Hierzu sollen erprobte Komponenten in innovativer Weise kombiniert werden. Das in diesem Projekt geplante Gesamtsystem besteht aus der Solarlite Solarrinne, die Dampf zur Verfügung stellt, dem Wandler für die Strom- und Wärmeproduktion  sowie der Absorptionskältemaschine, die das kalte Wasser zur Raumklimatisierung herstellt. Als Backup dient ein Biomassekessel, der bei Bedarf die Betriebstemperatur aufrechterhält. Über Messreihen und Untersuchungen, die während des Betriebs durchgeführt werden, können umfangreiche Datensammlungen angefertigt werden. Auf Veranstaltungen und Konferenzen werden diese Ergebnisse vorgestellt. Durch Training an der Anlage können Studenten des SERT als zukünftige Fachleute im Bereich der Solarthermie praxisnah ausgebildet werden.

Klimaschutz und Erneuerbare Energien

Es werden jährlich über 400t CO2 Emissionen vermieden. Neben diesem direkten Beitrag zum Klimaschutz wird die Demonstration im SERT Multiplikatorwirkung in der Region haben. Durch die dort regelmäßig stattfindenden Fachtagungen und die Ausbildung wissenschaftlich-technischen Nachwuchses werden sowohl die aus Deutschland stammenden innovativen Technologien als auch das deutsche Engagement in der Klimaschutzpolitik einem relevanten internationalen Publikum vorgestellt.

 

Das System ermöglicht eine besonders effiziente Nutzung erneuerbarer Energien. Die Gewinnung von Biomasse ist flächenintensiv und deshalb je nach lokalen Gegebenheiten mehr oder weniger stark begrenzt verfügbar. Solarenergie hingegen erfordert vergleichsweise hohe Investitionen und ist zeitlichen und wetterbedingten Schwankungen unterworfen. In der Kombination können einerseits die Biomasseressourcen und als Folge dessen Biotope geschont, andererseits eine zuverlässige und CO2-neutrale Energieversorgung gewährleistet werden. Die jeweiligen Anteile an Solar- bzw. Bioenergie können standortbezogen nach Verfügbarkeits- und Kostengesichtspunkten optimiert werden. Der Zielkonflikt zwischen Nahrungsmittelproduktion, Energiepflanzenanbau und Biotopschutz wird entschärft.

 

Erheblich Anteile der CO2 Emissionen werden durch Wärmeprozesse und Klimatisierung verursacht. Die dezentrale Kraft-Wärme-Kältekopplung erreicht hohe Gesamtwirkungsgrade bei der Umwandlung von Primärenergie in Nutzenergien. Dies ist auch beim Einsatz flächen- oder Investitionsintensiver erneuerbarer Energiequellen anzustreben, da dadurch sowohl die Gesamtkosten als auch die Auswirkungen auf die Umwelt reduziert werden. Die in diesem Projekt demonstrierte Technologie hat daher das Potenzial zu besonders geringen CO2-Vermeidungkosten und niedrigen Energie-Amortisationszeiten.

Jährliche Einsparung von CO2-Emmissionen von über 400 t